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Nächste Zierfischbörse

Sonntag, 21. Apr. 2024
Beginn: 14:00 Uhr
Ende: 16:00 Uhr
Veranstaltungsort: Altes Landhaus Meerdorf
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Mein Garnelenaquarien "Flur"-Projekt

Ich bin dank eines der Aqua-Planta Mitgliedes mit der Aquaristik mitte 2013 erstmals in Berührung gekommen. Mein erstes Becken war eine gebrauchte 240 ltr. Eheim-Kombination mit Unterschrank und stand im Arbeitszimmer. Es dauerte nicht lange da stellte ich noch ein kleines 112 ltr. Becken im Schlafzimmer auf. Meine Lebensgefährtin störte jedoch die über dem Wasserspiegel platzierte Düsenausströmung. Da mich bisher die pflegeleichten Außenfilter überzeugten kam keine andere Filtermethode für mich in Frage. Um die Stromkosten im grünen Bereich zu halten ersparte ich mir auch die Sauerstoffzufuhr mit einer 2. Pumpe da bereits ausreichend Luft durch die Düsen mit in das Becken gedrückt wird. Aber die beiden Neonröhren in der Abdeckung zogen noch ordentlich Strom.

Nach einigen Monaten überlegte ich wo ich dieses Becken weniger störend platzieren kann. Viele Möglichkeiten in der Wohnung habe ich leider nicht. Im Wohnzimmer hatte ich bereits ein kleinen Fluvalwürfel stehen. Also blieb nur der lange Flur auf dem mir eine Stellfläche von 180 cm zur freien Verfügung stand die bisher noch ungenutzt war. Leider ist unser Flur sehr schmal geschnitten und direkte Einflugschneise ins Arbeitszimmer und Küche, daher konnte ich an dieser Stelle nicht weiter als 45 cm in die Tiefe gehen. Ein weiteres Problem ist das an einer Stelle der  Wand eine stillgelegte Gasleitung vom Fussboden etwa 40 cm in die Höhe verläuft. Wir wollten die Leitung schon immer mit einer längeren Komode verdecken. Aber diese dort bündig aufzustellen ohne sie einzusägen oder auf Kosten der Stabiltät auf die Rückwand verzichten zu müssen hatten wir erst einmal davon abgesehen. Ich baute mir daher aus drei 40 cm tiefen Küchenoberschränken eines bekannten Möbelhauses eine Unterschrankkonstruktion die innen zusätzlich noch mit Winkeln und Kanthölzern verstärkt wurde und montierte eine etwas stabilere Küchenarbeitsplatte darauf. Solch eine ähnliche Konstruktion hatte ich schon zuvor in meinem Arbeitszimmer auf 260 cm gebaut wo jetzt seit einigen Jahren auch ein 150 cm (375l) Becken sicher darauf steht.

Meine erste Überlegung war es nun im Flur ein geteiltes 180 x 25 cm hohes Becken aufzustellen. Allerdings hätte ich die Schläuche nur hinter dem Schrank nach oben verlegen können. Das war mir zur Reinigung schon immer zu fummelig und eng. Es sollte auch hinten so gut es geht bündig anliegen und die Rückwand möglichst geschlossen bleiben. Ein 160 cm Standard-Becken sah ein wenig verloren darauf aus und ich hatte das selbe Problem mit der Schlauchführung.

Genug Platz hatte ich nun auf dieser Länge um im mittleren Schrank 2 Außenfilter zu verstecken und in den anderen Teilen noch einiges an Zubehör zu verstauen. Ich schuf mittig eine breitere Öffnung um die Schläuche mit den Bögen durch die Platte nach oben seitlich ins Becken zu führen und sie zur Reinigung problemlos vom Filter zu trennen. Also stellte ich dort zunächst das Schlafzimmerbecken und ein weiteres 112 ltr. Becken auf und hatte dazwischen noch etwas Abstellfläche.

Die Beleuchtung war noch eine andere Herausforderung. Da ich schon relativ früh (bis auf das 112 ltr.) meine Becken auf LED Beleuchtung umgestellt habe musste ich mir für den Flur auch noch eine praktische Lösung ausdenken. Eine die wenig stört und mir genug Freiraum bietet um in den Becken zu hantieren. Ich habe mir dann aus einem Holzbrett, dekorativen Ketten, verschiedenen LED-Leisten eine Beleuchtung gebastelt und das ganze über die gesamte Länge von der Decke abgehangen. Damit es nicht so blendet und mehr Licht in die Becken abgestrahlt wird  befestigte ich auch noch eine PVC-Winkelleiste davor.

Die 112 ltr. Doppelbeckenkombination lief ca. 1 Jahr in dieser Form. Die Beckentemperaturen liegen ganzjährig bei optimalen 24-26 °C.

Mein Flurprojekt
Mein Flurprojekt
Mein Flurprojekt
Mein Flurprojekt
Mein Flurprojekt
Mein Flurprojekt
Mein Flurprojekt
Da ich seit beginn an auch Zwerggarnelen halte und sie mittlerweile auch züchte bestand an diesem Standort immer öffter das Problem die Tiere vernünftig zu selektieren. Ich benötige dafür ja eigentlich mehr Becken. Die ausselektierten immer mit in mein großes Gesellschaftsbecken umzusetzen ist keine Dauerlösung. Im Wohnzimmer hatte ich bereits das kleine Fluval gegen einen 60 ltr. NanoCube ausgetauscht. Darin wuselten eine größere Truppe Tigergarnelen und 4 junge L333 Whiteline Welse. Der Standort vom Cube war leider nicht so ganz optimal von mir gewählt. Trotz dichter Bepflanzung ärgerte ich mich in den lichtreichen Monaten mit starken Grünalgenbefall herum. Ich faste dann denn Entschluß den Cube aufzulösen und die Bewohner mit auf dem Flur unter zu bringen. Natürlich hatte ich bereits im Hinterkopf mir dann weitere andersfarbige Winzlinge anzuschaffen.

Nach langen hin und her überlegen wie ich den Flurschrank weiterhin sinnvoll nutzen kann ließ ich mir 7 kleine 25 ltr. Becken von einem hier in der Nähe ansäßigen Aquarienbauer anfertigen, habe sie mit Stegen für Glasabdeckplatten versehen lassen und stellte sie quer auf der Fläche nebeneinander auf. Die geringere Höhe fand ich gleich sehr angenehm. Leider musste ich beim aufstellen feststellen das eines der Becken einen feinen Spannungsriss hatte der mir nicht gleich aufgefallen ist. Also düste ich los um mir noch schnell anderweitig ein Ersatzbecken zu besorgen. Jedoch gibt es die 25 ltr. standardmäßig nur ohne Stege zu kaufen. Also entfernte ich diese vorsichtig vom defekten Becken und transplantierte sie mit Aquarium-Silikonkleber in das neue Becken. Meine erste Erfahrung mit Kleber hatte also auf Anhieb auch prima geklappt und es ist recht gut geworden. Eine Außenfilterung kam bei 7 Becken nun nicht mehr in Frage. HMF, nunja die nehmen zu viel Platz im Becken ein. Jeweils kleine PAT-Filter mit Schwämmen einzusetzen wäre eine Möglichkeit. Allerdings wollte ich ja die Stromkosten weiter minimieren. Also musste ich zunächst ein wenig herumexperimentieren und bestellte mir zwei grosse regelbare Membranpumpen mit je 4 Luftauslässen um die 7 Becken mit Lufthebern zu betreiben. Den übrigen 8. Luftauslaß ließ ich zur optionalen Nutzung offen. Leider entpuppten sich die Pumpen als totaler Fehlkauf, denn sie waren bei halber Leistung so extrem laut und das erzeugte Vibrationsklappern störte uns mehr als beide Ausströmerdüsen der alten Becken. Aber mit der Filterung funktionierte das schon recht gut.

Ok, was die Geräusche der Pumpen betraf war dann wohl erst einmal nichts. Also dämmte ich auch noch kurzerhand den Filterschrank innen mit 3 cm starken Styroporplatten um diese lästigen Klappergeräusche irgendwie zu verringern. Egal wie ich die Klapperkisten plazierte die Dämmung half nur wenig. Die Vibration war immer noch, leider auch schallbedingt durch den u-förmigen Flurverlauf, in jedem Raum warnehmbar und stellenweise sogar richtig nervig. Warum der Hersteller sie mit "Silent Noise" betitelt ist mir bis heute noch ein Rätsel. Gottseidank hatte ich mir zeitnah und in weiser voraussicht noch eine leistungsstärkere Doppelluftkammer-Pumpe mit mehr Durchfluß bestellt, da sie bei gleicher Leistungsaufnahme (Watt beider Membranpumpen zusammen) noch 60% mehr Durchflußleistung (l/h) hergab. Ich habe sie weinige Tage später dann gegen die beiden Einzelpumpen ausgetauscht. Tja, was soll ich sagen, was für eine Stille jetzt herrscht, toll. Durch alle Umbaumaßnahmen konnte ich  den bisherigen Stromverbrauches letztendlich um ca. 50% reduzieren. Mittlerweile wird dieser Teil des Flures auch automatisch mit einer Tages-, sowie Abend- und Nachtstimmung individuell beleuchtet. Das fertige Ergebnis meiner kleinen Flur-Anlage sieht man auf dem letzten Foto. Ich muss sagen ich bin mit diesem Projekt bis heute mehr als zufrieden. Es hat sich gelohnt. Meine Garnelen fühlen sich in den Becken Pudelwohl und die Pflanzen gedeihen prächtig. Vielleicht erweitere ich das ganze auch noch einmal um eine weitere Etage mit 7 Becken. (S.K.)